Kennen Sie die älteste Burg Wiesbadens? 

Am 03.05.2022 besuchte die Klasse 8a nach ihrer Einheit „Wie war das Leben im Mittelalter – herrschen, leben, arbeiten“ die Burg in Frauenstein. 

Der Burgverein öffnete uns dort die Burg und wir erhielten in Form einer Führung viele wichtige Informationen. Vermutlich um 1184 erbaute Heinrich Bodo von Idstein eine Burg in einem engen Tal,  die den Namen Vrouwensteyn erhielt. Das darin versteckte Wort „Stein“ bezieht sich auf den Wehrturm in einem Adelshof. Mit dem Wort „Vrouwe“ war Frau gemeint. Aber keine Sorge, man sperrte in diesen Turm keine Frauen ein. Es bezieht sich wahrscheinlich auf die Heilige Jungfrau Maria. 

Um die Burg ranken sich auch einige Sagen, so z.B. die Blutlindensage. Unterhalb der Burg steht seit hunderten Jahren eine große Linde. Nachdem ein junges Mädchen und ein junger Mann im Gasthaus unterhalb der Burg vor einem Gewitter Schutz suchten, wurden sie am Weiterziehen behindert. Eine Schar Bewaffneter, die Burgmänner des Burgherren, fesselten den jungen Mann. Der Burgherr rief: „Du hast die Tochter meines Bruders entführt und somit Schande über uns gebracht. Dafür sollst du heute sterben!“ So stieß der Burgherr dem jungen Mann den Dolch tief ins Herz und tötete ihn. Das Mädchen trat später ins Kloster Klarenthal ein, da sie ihre Jugendliebe nicht vergessen konnte. Sie ließ am Tatort eine Linde pflanzen. Diese wuchs und wuchs, genährt von der Liebe und dem Blut des jungen Mannes. Man kann sie noch heute bewundern und bestaunen. 

Wie das Leben im engen Wehrturm so war, warum die Nassauer und Mainzer immer wieder im Streit um dieses Gebiet lagen und was die Burg sonst noch so überstand, erfahren Sie jeden Sonntag (Ostersonntag – letzter Sonntag im Oktober) von 15-17 Uhr. 

Vielen Dank an den Burgverein, der die Burg toll restauriert und aufbereitet hat sowie uns eine interessante Führung bot. So waren wir dem Mittelalter ganz nah, aber auch froh damals nicht gelebt zu haben.